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Frauen & Tourismus

Wo andere aufgeben, fangen Frauen an

Die Region an der Grenze zu Tschechien ist geprägt von demografischem Wandel, kleinen Strukturen und einer geringen wirtschaftlichen Dichte. Doch gerade dort, wo andere vor Herausforderungen zurückschrecken, beweisen engagierte Frauen, welches Potenzial in neuen Ideen steckt.

Ein eindrucksvolles Beispiel dafür ist das Hanfdorf Reingers. Die Gemeinde hat sich bewusst für ein unkonventionelles Thema entschieden: Hanf – als vielseitige Kulturpflanze, als kulinarisches Erlebnis und als zentrales Element eines nachhaltigen Tourismuskonzepts. Die Geschäftsführung des Projekts übernahm eine Frau, die mit großem Einsatz und Tatkraft das Vorhaben vorantrieb und bald liebevoll als „Hanftante“ bekannt wurde.

Auch heute führt eine Frau das Projekt mit frischen Ideen weiter und zeigt eindrucksvoll, dass Tourismus gleichzeitig modern, regional verankert und wirtschaftlich erfolgreich sein kann. Das Dorf begeistert nach wie vor Besucher:innen aus dem In- und Ausland – mit Schaugärten, Führungen, hochwertigen Hanfprodukten und dem nördlichsten Campingplatz Österreichs.

Frauen sind das Rückgrat der Branche

Die Tourismusbranche zählt zu den wichtigsten Arbeitgeber:innen für Frauen in ländlichen Regionen. Studien zeigen: Rund 60 % der Beschäftigten sind weiblich. In Hotels, Gasthäusern oder in Freizeiteinrichtungen – überall leisten Frauen unverzichtbare Arbeit.

Und doch: Die Realität ist oft alles andere als fair. Viele Frauen arbeiten in Teilzeit, Saisonstellen oder schlecht bezahlten Jobs – mit wenig Planungssicherheit und geringen Aufstiegschancen. Besonders in strukturschwachen Regionen wie dem nördlichen Waldviertel sind diese Probleme sichtbar.

Tourismus weiblich denken – nachhaltig und regional

Trotz der Herausforderungen übernehmen viele Frauen Verantwortung – als Unternehmerinnen, Kulturvermittlerinnen, Gastgeberinnen. Sie bringen neue Perspektiven in den Tourismus:

  • Nachhaltigkeit statt Massenbetrieb
  • Regionalität statt Einheitsangebote
  • Soziale Verantwortung statt kurzfristiger Gewinne

Aus der Literatur sowie aus aktuellen Studien des Bundesministeriums lässt sich entnehmen, dass Frauen den Tourismus langfristig und positiv verändern. Sie denken über den Betrieb hinaus, verbinden Mensch und Region, und schaffen Angebote mit echtem Mehrwert für Gäste wie für Einheimische.

Frauen setzen Zeichen

Das nördliche Waldviertel nimmt eine Vorreiterrolle ein und macht deutlich, wie viel Kraft in weiblich geprägtem Tourismus steckt. Zwischen Kreativität, Durchhaltevermögen und regionalem Bewusstsein entstehen hier touristische Angebote mit echter Zukunft.

 

Quellen:

Station 1

Hanfdorf Reingers