Cyklotour 6 smyslů

Cyklotrasa pro průzkumníky

 

Ženy a zemědělství

Frauen in der Landwirtschaft – Wurzeln schlagen, Zukunft gestalten
In Österreich sind ca. 33% der landwirtschaftlichen Betriebe von Frauen geführt. Im europäischen Vergleich liegt Österreich damit an der Spitze. Besonders viele Bäuerinnen engagieren sich zudem ehrenamtlich, bildungspolitisch und sozial, oft zusätzlich zur täglichen Arbeit am Hof.

Doch trotz dieser starken Präsenz stehen Frauen in der Landwirtschaft nach wie vor vor großen Herausforderungen:

  • Sie sind seltener Eigentümerinnen von großen Betrieben über 100 Hektar.
  • Viele arbeiten ohne soziale Absicherung oder klare Entlohnung mit.
  • Frauen übernehmen oft die Hauptlast an Care-Arbeit (Haushalt, Kinder, Pflege) – zusätzlich zur Arbeit im Betrieb.
  • In Führungsfunktionen, Gremien oder agrarpolitischen Entscheidungsebenen sind sie weiterhin unterrepräsentiert.

Deshalb ist es umso wichtiger, dass Frauen in der Landwirtschaft sichtbarer werden, sich vernetzen und eigenständig wirtschaften können – so wie hier im Waldviertel.


Ein Vorzeigeprojekt: Die Bäuerinnenläden mit Selbstbedienung in Dobersberg und Waldkirchen
2017/2018 haben Bäuerinnen der Ortsgruppe Dobersberg sich zusammengeschlossen und die Idee geboren die regionale Wertschöpfung für die Direktvermarkter der Umgebung zu bestärken. Aus dieser Idee wurde ein Verein, der mit rund 30 Mitgliedern zwei Bäuerinnenläden betreibt. Am Standort Dobersberg steht der erste Bäuerinnenladen mit Kaffeeecke Mehlspeis-Vitrine und einem sehr breitgefächerten Sortiment. Es handelt sich um einen Hybridmarkt. Dieses System ist bei Direktvermarktungsläden einzigartig. An Freitagen und Samstagen kann mit Bedienung eingekauft werden, die restlichen Tage der Woche läuft der Laden auf Selbstbedienungsbasis. Im Jahr 2022 wurde ein weiterer Laden auf Selbstbedienungsbasis am Standort Waldkirchen eröffnet.

Was macht diese Läden besonders?

  • Direkt & fair: Die Produkte stammen aus einem Umkreis von ca. 20 Kilometern, es gibt keine Handelsspannen – das Geld bleibt in der Region und kommt direkt den Erzeuger:innen zugute.
  • Nachhaltig: Lebensmittelüberschüsse werden eingekocht und unter einer Eigenmarke verkauft, Verpackungen können zurückgegeben werden, Pfandsysteme helfen, Müll zu vermeiden.
  • Kundenorientiert: Die Läden befinden sich zentral – in Dobersberg im Ortskern und in Waldkirchen beim ehemaligen Bahnhof – leicht erreichbar für alle Generationen.
  • Vernetzt & lebendig: Der Verein kooperiert mit anderen Organisationen und Vereinen wie dem „Zukunftsraum Thayaland“, den Bäuerinnen und anderen ansässigen Vereinen, organisiert Workshops, teilt Rezeptideen, Hintergrundwissen und Informationen über soziale Medien.
  • Stärkend für Frauen: Die Läden bieten auch Weiterbildungsangebote und schaffen Raum für Austausch und Selbstermächtigung.


Warum solche Projekte so wichtig sind
Gerade Frauen in der Landwirtschaft brauchen neue Wege, um ihre Arbeit sichtbar zu machen, Einkommen zu sichern und familienfreundliche, regionale Strukturen aufzubauen.

Projekte wie die Selbstbedienungsläden bieten eine Alternative zum herkömmlichen Lebensmittelhandel, fördern Eigenständigkeit, stärken die regionale Versorgung – und machen deutlich: Die Landwirtschaft von morgen ist weiblich, vernetzt und nachhaltig.

 

Quellen:

Station 9

Samoobslužný obchod Waldkirchen